EDV-System beim Arbeitsamt Paderborn benennt Mailanhänge um

Normalerweise blogge ich ja nur die Katastrophen, die einem widerfahren, wenn man mit dem Arbeitsamt (oder auch dem angegliederten Sozialamt "ARGE") Kontakt hat, oder aufnehmen muss, aber dieses Mal hat wohl entweder irgendein Programmierer oder Systemverwalter ganz grossen Mist gebaut uund wenn es nicht so wichtig wäre, könnte man eigentlich nur darüber lachen!

Eine Freundin von mir bewirbt sich beim Arbeitsamt um eine Stelle und schickt locker flockig eine Mail. Im Anhang eine PDF-Datei, die die vollständige Bewerbung enthält.
Eigentlich ein Vorgang, der millionenfach in diesem Lande tagtäglich passiert und eigentlich auch nie ein Problem.
Nur nicht beim Arbeitsamt Paderborn: Der Sachbearbeiter schrieb nämlich zurück, dass er den Anhang nicht öffnen könne und bittet darum, u.a. die Bewerbung als PDF-Datei (sic!) mitzusenden.
Das System scheint nicht besonders intelligent zu sein, denn die Bewerbung wurde ebenfalls mit zurückgesendet. Das grosse Aber:
Die Datei hatte auf einmal einen ganz anderen Namen und endete auf die Endung .DAT. Mit Linux kein Problem, die Datei zu öffnen. Es war immer noch die PDF-Datei (sic!).
Hier zeigt sich wieder einmal die Minderwertigkeit des "Betriebssystems" aus Redmond, das immer noch nach Dateiendungen geht (und damit im Profibereich genau deswegen nicht zu gebrauchen ist) und nicht an Hand von Dateimerkmalen in der Datei den Dateityp erkennt.
Interessanterweise  hat der Sachbearbeiter aber anscheinend auch nicht den Text der Mail gelesen, denn dort stand explizit drin, dass der Anhang eine PDF-Datei ist.

Dennoch: Irgendjemand hat bei der Mailverarbeitung einen ganz grossen Bock geschossen! Wer so etwas nicht programmieren kann, dennoch aber bei solchen Projekten eingesetzt wird, gehört umgehend entlassen! Das wäre genau so, als ob ich mit 10.0.0.0/18 Port 18 auf dem Rechner 10.0.0.0 meine!

Nun ja, die Freundin hat die Mail mit angepasstem Text und einer kleinen Anleitung noch einmal gesendet. Sollte die Datei wieder nicht zu öffnen sein (*hust*), wird sie wohl den Papierweg benutzen.

Update:
Inzwischen ist die Antwort des Sachbearbeiters angekommen. Die Lage ist ernster als ich dachte, denn die Software beim Arbeitsamt muss echt kaputt sein, zumal die Freundin standardkonforme Mails versendet und es noch nie(!) Probleme mit PDFs gab:
Vielleicht darf ich noch eines zum Abschluss anmerken: Bei Email-Bewerbungen verwenden Sie bitte immer ein absolut gängiges Format. Sie können nicht erwarten, dass ein Arbeitgeber wie auch ich nicht über die Zeit verfügen, technische Hilfe zur Öffnung einer Email-Anlage anzufordern. Die Umformatierung einer Datei in eine der Firewall entsprechenden Form ist mit Sicherheit erforderlich, wenn z. B. das falsche PDF-Format verwendet wird. Bei täglich Millionen eingehenden Emails bundesweit wäre es zu viel verlangt, wenn ich jedes mal unseren IT-Service bemühe.
Das soll kein Angriff auf die Sachbearbeiter sein, die müssen mit absoluter Schrottsoftware arbeiten. Dass der Gute die Fachbegriffe falsch verwendet, ist kein Beinbruch, aber besser wäre es gewesen, wenn er sich an die IT gewandt hätte, anstatt ellenlang über "Firewalls" und "falsche PDF-Formate" zu philosophieren.

Also, liebe Bewerber: Bewerbungen an, bzw. über das Arbeitsamt immer per Papier!

Lacher am Rande:
In der ersten Antwort kam folgendes:
Bitte verwenden Sie für Anlagen für z.B. Lebenslauf o. Zeugnisse übliche Dateiformate, die durch Word, Excel oder Acrobat Reader (pdf-Datei) geöffnet werden können.
Da sag ich jetzt mal nichts zu.

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